Die große, weite Welt ruft!
Liebe Rohkost-Freunde, -Liebhaber und -Genießer,
diese Zeilen schreibe ich Euch von der wunderschönen, tropischen Karibik-Insel Guadeloupe.
Fünf Jahre habe ich in Deutschland verbracht und durfte während dieser Zeit einige von Euch auch persönlich zu einem Ausbildungskurs (oder auch mehreren :-) bei mir begrüßen und das machen, was mir am meisten Freude bereitet: meine Begeisterung für gesunde Ernährung, Rohkost und einen gesunden Lebensstil weitergeben. Es war eine sehr erfüllende Zeit und es hat mir riesigen Spaß gemacht, mit solch offenen interessierten und begeisterungsfähigen Menschen wie Euch zu arbeiten! Auch von Euch habe ich vieles lernen dürfen. Danke dafür!
Nun ist es für mich an der Zeit selbst wieder auf Studienreise zu gehen, aufzutanken, viel Neues und Spannendes zu lernen und Dinge zu entdecken, von denen ich jetzt noch gar nicht weiß, dass sie existieren! Mal sehen, was sich in der Rohkost- und Gesundheits-Welt in den letzten Jahren getan hat!
Solch eine Studienreise in die weite Welt braucht schon seine Zeit, so dass es 2018 und wohl auch 2019 keine Ausbildungskurse von mir in Deutschland oder Spanien geben wird.
Am 10. Dezember, direkt nach meinem letzten Kurs auf der Casa, bin ich im Hafen von Málaga an Bord der Costa Pacifica, gegangen. Für die ersten 4 Monate meiner Reise wird Lucy, meine Assistentin und Freundin, die einige von Euch von meinen Kursen kennen, meine Begleiterin sein.
Spätestens bei der Abfahrt des Schiffes vom Hafen in Málaga, als Andrea Bocelli sein “con te partirò” durch die Bord-Lautsprecher schmetterte, wurde mir klar, dass sich ein weiteres Kapitel in meinem Leben schließt und ein neues, interessantes beginnt. Mal sehen, was das Universum Spannendes für mich bereit hält!
Rose hat sich bestimmt auch nicht viel anders gefühlt, als sie an Bord der Titanic ging. Solch ein Kreuzfahrtschiff ist ganz schön groß (schön und groß - im wahrsten Sinne des Wortes) und es hat einige Tage gedauert, bis ich mich orientiert hatte, wo was zu finden war.
Die erste positive Überraschung hatten wir gleich beim Einchecken: obwohl wir eine "backpacker-budget-freundliche" Innenkabine gebucht hatten, wurde uns eine schöne, helle, große Außenkabine mit Fenster zugeteilt, so dass wir stets das blaue Meer sehen konnten. Danke, wer auch immer das gemacht hat!!
Lucy und ich waren mit unseren jeweils 50 Jahren ganz klar junge Hüpfer unter den Passagieren. Böse Zungen auf der Casa munkelten von einem “schwimmenden Altersheim” - aber ganz so war es dann doch nicht!
Mit der Costa Pacifica können 3800 Passagiere reisen. Auf unserer Fahrt waren etwa 1000 an Bord mit 38 verschiedenen Nationalitäten sowie 1050 Personen der Crew auch aus aller Herren Länder. Italienisch und Französisch waren ganz klar die am meisten gehörten Sprachen unter den Passagieren. Filipino die unter der Besatzung.
Den ganzen ersten Tag musste Lucy leider von der Seekrankheit niedergestreckt im Bett verbringen, aber Ingwertee und viel Ruhe haben ihren Gleichgewichtssinn überzeugt, dass es die nächsten 11 Tage so weitergehen wird und es kein Entrinnen gibt! Bald war sie schon wieder wohlauf!
Lucy hatte doch tatsächlich gleich am ersten Tag, bei der großen Bord-Tombula, den ersten Preis, einen Pass für die gesamte Dauer der Kreuzfahrt für alle Spa-Bereichte gewonnen und war seitdem meistens im Whirlpool und in der Dampf-Sauna anzutreffen.
Das Leben an Bord eines solchen Kreuzfahrtschiffes ist schon ganz schön anstrengend:-). Die ersten beiden Stunden des neuen Tages widmete ich stets meiner körperlichen Fitness :-) Dafür standen ein perfekt ausgestattetes Fitness-Studio, eine Yoga-Plattform und ein Jogging-Parcours auf dem obersten Deck des Schiffes draußen zur Verfügung.
Die Aktivität, mit der man aber am meisten Zeit an Bord verbringt, ist ganz klar: essen! Es war absoluter Wahnsinn, was jeden Tag am Buffet und in den verschiedenen Restaurants aufgetischt wurde!!
Auch als veganer Rohköstler wurde man von den (man sagt 150!) stolzen Köchen mit bester italienischer Küche versorgt. Während sich morgens alles auf die gebratenen Würstchen, Rührei, Kartoffeldreiecke, gebackenen Bohnen, Aufschnitt, Käse, Brötchen und süße Stückchen stürzte, war auf der anderen (gesunden!) Seite, wo das Früchtebuffet aufgebaut war, meist nicht viel lost! Hier gab es täglich eine wunderbare Auswahl an frischen, reifen Früchten, Trockenfrüchten und Nüssen, so viel das Herz begehrte.
Zum Mittag- und Abendessen standen viele frische, knackige Salate und frisches Gemüse zur Auswahl. Ein wenig Spirulina und Dulse-Algen obendrauf und fertig war ein köstliches und sättigendes Rohkost-Essen :-).
Die dann noch verbleibende Zeit konnte man mit Stretch-Kursen, Origami, Mambo, Wiener Walzer, Kizomba, Foxtrott, Tango, Salsa, Zumba... tanzen, Bingo, Französisch und Italienisch Kursen, Servietten falten, Kochwettbewerben, Weihnachtsternbasteln, Kartenspiel-Meisterschaften, Quiz-Shows, Schmuck herstellen und und und.... verbringen. Die Animation war fast 24 Stunden am Tag!
Dies war eine weitere Überraschung an Bord. Wir dachten ja, dass wir eigentlich eine "repositioning cruise", also eine reine Überfahrt so günstig gebucht hatten. Es stellte sich aber schon bald heraus, dass es eine ganz normale Kreuzfahrt mit allem "drum und dran" war!
Ich verbrachte aber am liebsten die meiste Zeit in einer ruhigen Ecke im Liegestuhl mit einem guten Buch :-).
Abends wurde täglich im imposanten Theater eine wirklich gute Show mit erstklassigen Künstlern geboten. Lucy und ich schmissen uns jeden Abend in Schale (naja, soweit es eben ging mit unserer Rucksackkleidung!) und mischten uns unter die “rich and famous” aus aller Welt :-).
In zwei Tagen fuhren wir von Málaga nach Teneriffa . Nach einem Tag Aufenthalt in Santa Cruz de Tenerife - Wir besuchten den Markt dort und fanden jede Menge leckere, reife Früchte und frischgepresste Säfte - steuerte Kapitän Antonio Modaffari und seine Crew mit sicherer Hand die Costa Pacifica weiter in süd-westliche Richtung mit dem nächsten Ziel Barbados. Nach fünf Tagen auf dem offenen Meer erreichten wir Bridgetown. Auch dort hatten wir einen Tag Aufenthalt und erforschen die Stadt. Auf dem Fischmarkt dort gab es sogar Fische mit Flügeln!
Vier Zeitzonen haben wir durchquert und den nördlichen Wendekreis des Krebses überschritten.
Das Reisen mit dem Schiff ist sehr angenehm und langsam, so dass auch alle Körper- und psychischen Teile mitkommen! Wenn ich so manchmal längere Zeit fliege, fühle ich mich stets bei der Ankunft, als ob die Hälfte von mir noch am Abflugsort sei!
Außerdem merkt man auch viel eher, welch weite Strecken man eigentlich zurücklegt.
Von Barbdos ging es dann weiter nach Martinique und schließlich Guadeloupe, wo wir unsere Seereise erst einmal beendet haben. Schade, wir wollten gar nicht von Bord gehen!!
Nun sind wir in dem kleinen idyllischen Dorf "Goyave" (Guave) bei einer super-netten airbnb-Gastgeberin mit Blick aufs Meer.
Hier haben wir auch gleich schon am ersten Tag den wichtigsten Mann (für uns) im Dorf kennengelernt. Er beliefert uns frei Haus mit seiner kostbaren Ladung :-).
Nach zwei Wochen auf Guadeloupe wird unser erster längerer Aufenthalt auf der winzigen Insel Mayreau (4 km2) der Grenadinen sein. Dort haben wir die wunderschöne Aufgabe, vier Monate lang ein Haus am Strand mit fünf Hunden und einer Katze zu hüten:-).
Danach wird sich zeigen, wie es weitergehen wird. Ich lasse nämlich gerne alles auf mich zukommen und vertraue dem Universum, dass es genau das Richtige zur richtigen Zeit schicken wird :-).
Ja, und dann stimme ich auch noch voll und ganz Cat zu, denn alles ist möglich:
Ich wünsche Euch allen ein friedliches Weihnachtsfest, einen guten Rutsch ins Neue Jahr und werde mich sicher bald wieder einmal bei Euch melden.
Herzliche, blaue und sonnige Grüße von der Karibik
Gisela (und Lucy)
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