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Norwegen - mein Sommer zwischen Fjorden & Mitternachtssonne - Reiseblog No 29

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Liebe Rohkost-Freunde, 

einen herzlichen Gruß an Euch alle aus....Norwegen! Nachdem ich wieder eine Gruppe von Wohnmobil-Reisenden auf einem Teil der Panamericana mitbegleiten durfte, bin ich Anfang Juni in Arizona/USA gelandet. Da ich seit 8 Jahren nicht mehr in Europa war, dachte ich mir, es wäre wieder einmal an der Zeit für einen Besuch und habe mir kurzerhand eine saisonalen Arbeit in Norwegen besorgt. 😀

Ich liebe es, Neues auszuprobieren, meine Komfortzone zu verlassen und mich in Situationen zu stürzen, in denen ich vorher noch nie war. So ist garantiert, dass man dazulernt und sich weiterentwickelt.😉


Ja, und hier bin ich nun seit 4 Monaten und arbeite als Reiseleiterin mit Gästen von Kreuzfahrtschiffen. Ehrlich, es macht mir riesigen Spaß! Wir arbeiten von den Häfen Flåm, Eidfjord, Ulvik, Vik und Skjolden aus und mit den deutschen AIDA-Schiffen, den britischen Ambassador-Schiffen und den US-amerikanischen Celebrity-Schiffen. Ich leite halbtägige und ganztägige Ausflüge mit dem Bus, sowie Wandertouren in der wunderschönen norwegischen Natur.


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Mein neues Zuhause für 5 Monate habe ich in Evanger gefunden. Ein charmantes 800-Seelen-Dorf in der Nähe von Voss, wo ich mich sofort sehr willkommen und wohl gefühlt habe.

Ich wohne in dem linken, weißen Haus.


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Hier kennt jeder jeden, man schließt die Häuser und Autos weder tags noch nachts ab und auch einige gleichgesinnte Rebellen hab ich schon gefunden. 😀


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Wenn ich zur Haustüre herausgehe, bin ich sofort mitten in der Natur, kann am See entlang und in den umliegenden Bergen wandern. Cäsar, der süße Hund meiner Hausbesitzerin, kommt gerne mit.


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Norwegen bezaubert mit seiner atemberaubend schönen Natur und ist sehr dünn besiedelt. Die Landesfläche Norwegens ist sogar 8% größer als die Deutschlands. Während in Deutschland jedoch etwa 235 Einwohner pro km² leben, sind es in Norwegen gerade einmal etwa 15 Einwohner pro km². Das ist eine sehr angenehme Ruhe und viel Platz im Vergleich zum Gewusel in Guatemala. 😉

Außerdem ist hier alles suuuper sauber! Nirgends liegt Müll herum, die Luft ist wunderbar sauber und das Wasser ist überall klar und trinkbar. Die Wasserqualität, die hier aus der Leitung kommt, sucht sicherlich ihresgleichen in der Welt.


Kommt mit auf einen Ausflug in die norwegische Fjordlandschaft und zu einem Gletscher!


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In Norwegen gibt es über 1200 Fjorde. All diese hatten ihren Ursprug in den eiszeitlichen Gletschern. Vor zehntausenden Jahren waren große Teile Skandinaviens von mächtigen Eisschilden bedeckt. Riesige Gletscher bewegten sich langsam Richtung Meer. Die Gletscher wirkten wie riesige Schleifmaschinen: Sie kratzten und mahlten tiefe, U-förmige Täler in das harte Gestein. Diese Täler wurden oft tiefer als das Meer selbst. Als die Eiszeit endete und die Gletscher abschmolzen, stieg der Meeresspiegel. Das Meer drang in die tiefen Gletschertäler ein und so entstanden die wunderschönen Fjorde, die heute Norwegen so charakteristisch machen.


Von Skjolden, einem kleinen Ort mit nur etwa 200 Einwohnern, geht es entlang des Lustrafjordes, einem Seitenarm des Sognefjordes, der mit seinen 204 km der längste Fjord Norwegens ist.


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Der Lustrafjord ist besonders berühmt für sein türkisfarbenes Wasser. Dieses Phänomen kommt daher, weil er von Flüssen gespeist wird, die aus den Gletschern des Jostedalsbreen und umliegenden Gebirgen kommen. Wenn sich das Eis über Felsen bewegt, zermahlt es diese zu sehr feinem Gesteinsstaub („Gletschermehl“). Dieses feine Material wird mit dem Schmelzwasser in die Flüsse getragen und schließlich in den Fjord gespült. Die winzigen Gesteinspartikel schweben lange im Wasser, weil sie so fein sind. Sie streuen und reflektieren das Sonnenlicht auf besondere Weise: Rot- und Gelbtöne werden stärker absorbiert, Blau- und Grünanteile werden zurückgestreut. Dadurch wirkt das Wasser intensiv türkis oder milchig-grün.


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Der Nigardsbreen-Gletscher.


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Der Sognefjellet-Pass ist eine der spektakulärsten Hochgebirgsstraßen Norwegens. Mit 1.434 m Höhe ist er die höchste Passstraße Nordeuropas. Hier liegt auch im Sommer noch Schnee.


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Flåm ist einer der beliebtesten Kreuzfahrthäfen Norwegens. Es leben dort zwar nur etwa 350 Bewohner, doch während der Sommersaison kommen jährlich viele Hunderttausende Besucher, um die Sehenswürdigkeiten dort  zu besuchen. Die Einwohner erleben eine intensive Sommersaison und sind froh, wenn ab etwa Oktober wieder Ruhe im Dorf einkehrt.


Die AIDAprima fährt in den Hafen von Flåm ein.


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Eine der Attraktionen dort ist die Fahrt mit der Flåmsbana, einer der steilsten Einsenbahnstrecken der Welt. Sie überwindet auf einer Länge von 20,2 km einen Höhenunterschied von 864 m (von Flåm 2 müM bis Myrdal 866 müM). Das entspricht einer Steigung von 5.5%. Die Strecke wurde von 1923  bis 1940 gebaut und führt durch 20 Tunnels, wovon 18 von Hand gegraben wurden. Während der Fahrt hat man atemberaubende Ausblicke auf steile Berghänge, grüne Täler und viele beeindruckende Wasserfälle.


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In dem kleinen, malerischen Undredal gibt es ein Verhältnis von 1:5 - 100 Einwohner und 500 Ziegen. 😀 Deshalb ist das Dörfchen auch für seinen Ziegenkäse und den in Norwegen so beliebten Brunost, ein brauner Käse, bekannt. Er wird aus der Molke, die bei der normalen Ziegenkäseherstellung übrigbleibt, hergestellt. Diese Molke wird 8-10 Stunden lang unter ständigem Rühren erhitzt. Dadurch verdampft das meiste Wasser und der Milchzucker, die Laktose, karamellisiert. Die dickliche Masse wird in Formen gegossen. Am nächsten Tag hat man einen halbfesten, braunen Käse, der nicht nur salzig, sondern auch süß und nach Karamell schmeckt. Die Norweger lieben ihren Brunost und essen ihn ganz regelmäßig zu Waffeln mit Erdbeermarmelade, aber er wird auch in vielen herzhaften Gerichten eingesetzt.


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In Undredal befindet sich auch die kleinste, aktive Stabkirche Skandinaviens. Sie wurde um das Jahr 1147 erbaut und hat gerade einmal Platz für 40 Personen. Bis heute dient sie als Dorfkirche und wird von den Einwohnern für alle Gottesdienste und Feierlichkeiten genutzt. Sie ist ein wahres Kleinod. 


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Von der Aussichtsplattform Stegastein mit ihrem gläsernen Ende, hat man einen wunderschönen Blick auf den Aurlandsfjord, das Dörfchen Aurland, die umliegenden Berge und Wasserfälle. Der Steg ragt 30 Meter aus dem Felsen heraus und thront 640 Meter hoch über dem Fjord.


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Vom Stalheim Hotel, das früher an der alten Poststraße von den Fjorden nach Voss und Bergen nach Oslo und Kopenhagen lag, hat man einen unvergleichlichen Panoramablick auf das Nærøydalen-Tal.


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Dies ist unser internationales Team aus Reiseleitern. Wir haben immer viel zu lachen und tauschen uns rege aus. 😀


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Als ich Anfang Juni hierherkam, wurde es praktisch nie dunkel. Bis um 1:00 Uhr war es taghell, dann wurde es ein klein wenig dunkler, aber schon um 4:00 Uhr war es wieder taghell. Das hat meinen Schlafrhythmus komplett durcheinandergebracht. In Guatemala wird es das ganze Jahr über zwischen 6:00 Uhr und 6:30 Uhr dunkel und man wird müde. Hier musste ich mich regelrecht zwingen, um Mitternacht ins Bett zu gehen. Der Körper produziert gar kein Melatonin, sodass man putzmunter bleibt. Aber jetzt, wo es langsam in den Herbst hineingeht, reguliert sich das wieder und meine Zubettgehzeiten sind fast wieder normal. 😊


Ich liebe es, wieder einmal stundenlang durch einen gesunden europäischen Wald zu spazieren, mich im Moos auszuruhen, mich zu erden und Energie zu tanken. Das tut so gut! Im Juli und August gab es Waldheidelbeeren, Himbeeren und Walderdbeeren in Hülle und Fülle. Ich habe viele davon gesammelt und eingefroren.


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In Norwegen gibt es überall jede Menge Wasser! Es gibt unzählige Wasserfälle, Fjorde, Seen und Flüsse zu bewundern. Dieses Wasser muss natürlich irgendwoher kommen, und das ist ganz klar der Regen. Man geht davon aus, dass es im Vestland, wo ich mich gerade befinde, an etwa 250 bis 300 Tagen im Jahr regnet. 😊 Diese Fülle an Wasser wird aber intelligent genutzt, indem es zur Stromerzeugung verwendet wird. Norwegen ist in der glücklichen Situation, 90 % seines Strombedarfs mit Wasserkraftwerken decken zu können. Es gibt 1769 Wasserkraftwerke in Norwegen, hauptsächlich in den gebirgigen Regionen mit vielen Niederschlägen. Die Stromerzeugung in Wasserkraftwerken ist sehr sauber, effizient und kostengünstig. Wasser aus Stauseen oder Gebirgsflüssen stürzt mit bis zu 500 km/h durch Druckrohre ins Tal. Dort treibt es Turbinen an, die mit Generatoren gekoppelt sind. Diese wandeln die mechanische Energie wiederum in elektrische Energie um. Über Transformatoren wird der Strom auf Hochspannung gebracht und ins Netz eingespeist.


Viele der in den Wasserkraftwerken verwendeten Pelton-Turbinenräder werden in Ravensburg (Deutschland) hergestellt. Ein solches Rad wiegt 37 Tonnen, hat einen Durchmesser von 5 Metern und eine Lebensdauer von etwa 30 bis 50 Jahren. In Eidfjord kann man ein ausgemustertes Peltonrad des heimischen SIMA-Wasserkraftwerks bestaunen.


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Der mächtige Vøringsfossen Wasserfall bei Eidfjord, war schon 1910 auf Postkarten zu sehen und darf in keiner Dokumentation über Norwegen fehlen.  


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Der beliebte norwegische Komponist Edvard Grieg verbrachte den Sommer 1896 im Fossli-Hotel, das direkt am Vøringsfossen liegt, und komponierte dort die „19 Norwegischen Folksweisen“, op. 66. Die Besitzerfamilie stellte ihm dazu ein hochwertiges Piano aus der Zimmermann-Manufaktur in Leipzig zur Verfügung. Dieses Klavier ist dort heute noch zu sehen, es wird noch regelmäßig gestimmt und gespielt.


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Die britische AMBASSADR Ambiente im Hafen von Eidfjord.


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Dieses Schild in einer Toilette hier hat mich zum Schmunzeln gebracht! Während in fast allen Ländern Lateinamerikas große Schilder darauf hinweisen, dass das Toilettenpapier nicht in die Schüssel, sondern in den Abfalleimer an der Seite geworfen werden soll, ist die Anweisung hier genau umgekehrt. 😂


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Während es in Norwegen früher schätzungsweise 1.300 bis 1.500 Stabkirchen gab, existieren heute nur noch 28 im ganzen Land. In Vik kann man noch ein solches Juwel, die Hopperstad Stabkirche bewundern. Ihr Name leitet sich von den aufrechten Baumstämmen bzw. Pfosten (Stäben) ab, die das Gerüst dieser Kirchen bildeten. Die meisten Stabkirchen entstanden zwischen 1000 und 1350 n. Chr. Zu dieser Zeit hatten die Menschen wenig Erfahrung mit dem Bau von Steinkirchen, waren aber perfekte Schiffsbauer und wandten diese Fähigkeiten beim Bau der Stabkirchen an. So sind alle Stabkirchen vollständig aus Holz gebaut, ohne dass Nägel oder andere Metallteile zum Einsatz kamen. Mit Zapfenverbindungen und Holzdübeln wurde die Konstruktion präzise und stabil zusammengefügt. Dadurch sehen alle Stabkirchen ein wenig aus wie Schiffe. Innen wie außen sind Stabkirchen kunstvolle Kombinationen aus christlicher Symbolik (zum Beispiel Kreuze, biblische Szenen oder heilige Symbole wie Lamm, Fisch oder Taube) und nordisch-heidnischen Ornamenten (zum Beispiel Drachenköpfe, Löwen, Schlangen oder Raben aus der nordischen Mythologie, sowie Runen). Diese Mischung zeigt, wie sich alte heidnische Traditionen mit dem neuen Christentum in Norwegen verbanden.

Die Stabkirchen sind außen mit Holzteer bestrichen, weshalb sie ihre schwarze Farbe erhalten. Teer wirkt wasserabweisend, antiseptisch und insektenabweisend. Zudem bietet er Schutz vor Sonneneinstrahlung und Austrocknung – somit ist er perfekt geeignet, um eine Holzkonstruktion im Freien zu schützen. Alle fünf bis zehn Jahre muss dieser Teeranstrich erneuert werden.


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Die AIDAdiva liegt in der Bucht von Vik. Da das Wasser dort nicht tief genug ist und die Hafenanlage für größere Schiffe nicht geeignet ist, werden die Gäste mit Tenderbooten an Land gebracht.


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Kaiser Wilhelm II. war ein glühender Verehrer Norwegens, seiner großartigen Natur, Kultur und nordischen Mythologie. Es ist dokumentiert, dass er viele Sommer in Norwegen verbrachte.


In Vangsnes, einem winzigen Dorf am Sognefjord, kann man ein Geschenk Kaiser Wilhelms II. an das norwegische Volk bestaunen. Die majestätische Fridtjof-Statue. Sie ist 10,5 Meter hoch und thront auf einem zwölf Meter hohen Steinsockel. Fridtjof der Kühne ist eine Gestalt aus der nordischen Mythologie, die für Mut, Liebe und Treue steht. Die Statue wurde von Kaiser Wilhelm II. in Auftrag gegeben, vom deutschen Bildhauer Max Unger modelliert und schließlich in einer Berliner Gießerei in acht Monaten aus Bronze gegossen. Anschließend wurde die Statue in 15 große Teile zerlegt und per Schiff über die Nordsee und den Sognefjord nach Vangsnes transportiert. Mit an Bord waren 100 Marinesoldaten, einige deutsche Ingenieure, Flaschenzüge, Kräne und Gerüste. Vor Ort wurde die Fridtjof-Statue wieder zusammengesetzt und am 31. Juli 1913 mit großen Feierlichkeiten von Kaiser Wilhelm II. an den damaligen norwegischen König Haakon VII. und das norwegische Volk übergeben. Es gab ein großes Showprogramm mit Enthüllung der Statue, Festessen, Salutschüssen und Konzerten auf dem Fjord. Das Dörfchen Vangsnes hatte zu dieser Zeit nur etwa 300 Einwohner; zu den Feierlichkeiten kamen etwa 10.000 Menschen über den Fjord angereist. Dieses Ereignis hatte eine große symbolische Bedeutung für die norwegisch-deutschen Beziehungen. Noch heute genießt Fridtjof der Kühne den Blick auf den wunderschönen Sognefjord, der mit 204 km übrigens der längste Fjord Norwegens ist.


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Ja, was könnte das denn sein? 😉


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Eigentlich ist das gar nicht so schwierig. Es ist eine Kranzkuchen-Masse, mit der sich der beliebte Festtagskuchen backen lässt. Wenn man Deutsch spricht, kann man vieles im Norwegischen erahnen, besonders, wenn man es geschrieben sieht. Ich muss leider gestehen, dass sich meine Norwegisch-Sprachkenntnisse in den vier Monaten, in denen ich jetzt hier bin, noch nicht besonders verbessert haben. Die Norweger sprechen wirklich alle hervorragendes Englisch, sodass man schnell wechselt.


Vik bedeutet übrigens Bucht im norwegischen. Hier liegt die AIDAdiva in der Bucht von Vik.


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Die Norweger sind generell wirklich sehr angenehm, sympathisch, hilfsbereit und unkompliziert. Ruhig und geerdet bleiben sie in jeder Situation gelassen. Ich habe es noch kein einziges Mal hier erlebt, dass jemand unfreundlich oder laut geworden ist. Besonders unsere Busfahrer sind ein schönes Beispiel dafür: tiefenentspannt, zuverlässig und stets hilfsbereit. Sie lassen sich durch nichts, aber auch gar nichts aus der Ruhe bringen. Die Arbeit mit ihnen macht richtig Spaß. 😃


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Das ist meine Lieblingsbusfahrerin Anita. Mit ihr fahre ich am liebsten durch die Gegend und zeige den Gästen die schönsten Orte Norwegens. 😍


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Norwegen verfügt über das weltweit ausgedehnteste Straßentunnelnetz. Aufgrund der geologischen Verhältnisse mit vielen Fjorden, Bergen und Inseln sowie der Lawinengefahr im Winter haben sich Tunnel als die beste praktikable Lösung erwiesen. Es gibt über 1.200 Straßentunnel mit einer Gesamtlänge von etwa 1.500 km. Das ist eine untertunnelte Strecke, die länger ist als ganz Deutschland von Süd nach Nord. Auch der längste Straßentunnel der Welt, der Lærdaltunnel, befindet sich in Norwegen. Er ist 24,5 Kilometer lang und man benötigt etwa 18 bis 20 Minuten, um ihn zu durchfahren. Ausgeklügelte Lichtverhältnisse und Farbbeleuchtungen sorgen dafür, dass die Fahrer während der langen Fahrt durch den Fels aufmerksam bleiben. Ich bin auf jeden Fall noch nie in meinem Leben durch so viele Tunnel gefahren wie in den letzten vier Monaten hier.


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Ulvik liegt idyllisch am Ende des Ulvikfjords, einem Nebenarm des Hardangerfjords. Die von hohen Bergen umgebene 1.100-Einwohner-Gemeinde ist einer meiner Lieblingsorte. In der Region werden Äpfel, Birnen, Pflaumen und Kirschen angebaut und sie ist für ihren Apfelsaft und Cider bekannt.


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Olaf H. Hauge (1908–1994), einer der führenden norwegischen Lyriker des 20. Jahrhunderts, wurde in Ulvik geboren. Er lebte dort als Obstbauer und Übersetzer. In seinem Werk spielen Natur, Einsichten ins alltägliche Leben und eine ruhige Tiefe eine zentrale Rolle. Am Ufer des Ulvikfjords findet man viele Schilder, auf denen Gedichte von ihm zitiert sind.


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Er schrieb in Nynorsk, dem „Neunorwegisch“ das auf traditionellen norwegischen Dialekten, besonders aus ländlichen Regionen basiert.


„Folge dem Gedanken –

nicht bis zur äußersten Grenze,

pflücke nicht jede einzelne Blume

an der frisch erblühten Vogelbeere.

Lass die Gedanken kommen,

lass die Blicke schweifen,

und die Blumen am Traumbaum hängen –

ihre Namen sind egal."


Wie groß ist Dein nächstes Abenteuer? 😃


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Norwegen setzt übrigens mit voller Kraft auf Elektromobilität. Die Regierung versucht, ihren Einwohnern den Kauf eines Elektroautos mit vielen Anreizen wie Steuererleichterungen beim Autokauf, ermäßigten Gebühren für Straßen, Brücken und Fähren sowie speziellen Parkplätzen schmackhaft zu machen. Das hat auch schon gut gefruchtet. Im Jahr 2024 waren bereits 80 % aller neu zugelassenen Autos elektrisch betrieben.

Man sieht sehr viele Autos mit dem Anfangsbuchstaben E im Kennzeichen, das auf ein Elektroauto hinweist.


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Auch Ladestationen sind im ganzen Land verbreitet, sogar in ländlichen Gebieten. Bis dato gibt es über 27.000 solcher Ladestationen in Norwegen. Viele Menschen haben auch eine private Ladestation zu Hause. 


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Norwegen strebt an, ab dem Jahr 2026 keine neuen Benzin- oder Dieselfahrzeuge mehr zuzulassen.

Das Land ist auf dem besten Weg dorthin. Ob dies eine gute Entwicklung ist, muss jeder für sich selbst beantworten.

Dieses Vorhaben gilt übrigens auch für Busse. Schon jetzt sind etwa 80 % aller Stadtbusse elektrisch.

Allerdings ist keiner der Busfahrer, mit denen ich gesprochen habe, von dieser Idee begeistert. In dieser Saison gab es bereits sechs Vorfälle mit Elektrobussen während der Ausflüge mit unseren Gästen. Sie springen einfach nicht mehr an, weil der Motor überhitzt ist oder es sonstige Probleme gibt. Einmal musste sogar ein Tunnel gesperrt werden, weil einer unserer Elektrobusse mitten darin stehen geblieben ist! Es dauerte eineinhalb Stunden, bis der Bus wieder fahren konnte und der Tunnel wieder geöffnet wurde. Da gibt es also auf jeden Fall noch Verbesserungsbedarf, bevor diese Elektrobusse flächendeckend eingesetzt werden können.


In Gudvangen gibt es das Wikingerdorf Njardarheimr. Dort leben Wikinger-Enthusiasten für eine gewisse Zeit ein authentisches Wikingerleben. Vom Alltagsleben über Handwerk bis hin zu Festen und Kämpfen – Njardarheimr ist ein einzigartiger Ort, um das Leben der Wikinger hautnah zu erleben.


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Norwegen ist etwa 8 % größer als Deutschland. In Deutschland leben jedoch rund 84 Millionen Menschen, in Norwegen hingegen nur etwa 5,5 Millionen. Hier hat man also viel Platz und Ruhe.



Bergen ist mit 420.000 Einwohnern in der Metropolregion die zweitgrößte Stadt Norwegens. Die alte Hansestadt bezaubert noch heute mit ihrer Schönheit und dem lebendigen Kulturleben.

Das historische Hanseviertel von Bergen heißt Bryggen.

Hier findet man die alten, bunten Handelshäuser der Hanse, die zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert erbaut wurden. Sie dienten den deutschen Hansekaufleuten als Lager- und Geschäftshäuser. Es herrschte ein reger Handel.

Norwegen war damals reich an Fisch, insbesondere an getrocknetem Stockfisch (Klippfisk/tørrfisk), der in ganz Europa gefragt war.

Die Hansekaufleute kauften Fisch, Pelze, Holz, Wachs und Harz und verkauften Getreide, Wein, Tuch und Eisen aus Deutschland.


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Vom Hausberg von Bergen, dem Fløyen hat man einen herrlichen Blick auf die ganze Stadt, den Hafen und die Fjorde.


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Die Bergen Domkirche.


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Der berühmte Fischmarkt bietet alles, was das Herz eines Fischfeinschmeckers begehrt.


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Auch Fleischspezialitäten gibt es in Hülle und Fülle, von Rentierwurst, Rentier Hotdog und Elchwurst, Elchhamburger zu Walfleisch. Na, wer´s mag! 😉


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In der Altstadt versucht man, den endlos langen deutschen Wörtern Konkurrenz zu machen. 😉

Der Platz heißt übrigens „Oberer Kreuzkirchenplatz”.


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In Norwegen kann man sehr schöne, hochwertige Wollartikel finden, die natürlich auch ihren Preis haben.


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Ein Plätzchen zum Ausruhen mitten in der Stadt.


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Ich lebe ganz in der Nähe von Voss, der Outdoor-Haupstadt Norwegens. Hier kann man alles praktizieren, was den Adrenalinspiegel nach oben treibt, von Fallschirmspringen über BMX-Racing, Longboarding, Zip-Lines, Mountainbiking, Klettern, Paragliding, Rafting, Kayakfahren, bis hin zum Skifahren.

Mit der längsten Gondel Europas kann man in 9 Minuten von Voss (56müM) hoch auf den Hangurstoppen (818müM) fahren.


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Dort oben gibt es ein ausgedehntes Netz an Wanderwegen, Übernachtungshütten und herrliche Aussichten auf das Umland von Voss. An meinen freien Tagen bis ich oft hier oben zu finden. 😀


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Die Vangen Kirche in Voss wurde um 1270 gebaut. Es ist eine der größten mittelalterlichen Steinkirchen in Westnorwegen und war über Jahrhunderte ein wichtiges religiöses und kulturelles Zentrum. Auch heute prägt sie das Stadtbild von Voss.


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Das imposante Fleischer's Hotel, das direkt am Bahnhof liegt, ist ein prägnantes Gebäude in Voss. Es wurde 1889 vom norwegischen Architekten Peter Andreas Blix im damals beliebten Schweizer Stil erbaut. Es verfügt über 110 Zimmer und bietet Platz für 210 Gäste. Auch heute noch wird es von der Familie Fleischer in der 5. Generation betrieben. Zu den berühmten Persönlichkeiten, die dort übernachteten, zählen König Haakon VII. von Norwegen, Kaiser Wilhelm II. mit seiner Frau, der Komponist Edvard Grieg, der Polarforscher Fridtjof Nansen, der Sultan von Siam und viele weitere europäische Aristokraten.


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Der Tvindefossen in der Nähe von Voss ist ein beeindruckender Wasserfall und ein beliebtes Fotomotiv für Norwegen-Besucher. Er stürzt aus 110 Metern Höhe den Fels hinunter. Wenn man nah genug herangeht, bekommt man eine kostenlose Outdoor-Dusche. In den 1990er Jahren war der Tvindefossen bekannt dafür, dass sein Wasser angeblich eine heilende und verjüngende Wirkung haben sollte. Busladungen mit hoffnugsvollen Touristen kamen, ausgerüstet mit Kanistern und Flaschen, um sich das Wasser aus diesem Jungbrunnen abzufüllen. Ob es wohl geholfen hat?


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Norwegen ist auf jeden Fall ein Eldorado für Naturliebhaber, Wanderer, Camper und andere Outdoor-Sportler. Kulinarisch ist es für Veganer und Rohköstler jedoch nicht ganz so paradiesisch. 😊

Hier wird nur sehr wenig Gemüse und Obst angebaut, fast alles muss importiert werden und hat entsprechend lange Transportwege hinter sich. Oft ist es nicht reif oder schon halb verwelkt. Die Auswahl an Fleisch, Fisch und Milchprodukten ist überwältigend, doch bei Obst und Gemüse hält sich meine Begeisterung in Grenzen. Außerdem ist alles unglaublich teuer. Ich schlage mich hier einigermaßen rohköstlich durch, muss aber gestehen, dass ich schon Halluzinationen von den Märkten in Guatemala habe, wo es das ganze Jahr über frisches, reifes und leckeres Obst und Gemüse in Hülle und Fülle gibt – und das zu sehr günstigen Preisen. Aber man kann eben nicht alles gleichzeitig haben. Dafür hat Norwegen aber auch jede Menge andere Vorteile. Wenn ich nur daran denke, wie sauber und gut organisiert hier alles ist! Die atemberaubende Schönheit der Natur, die guten Arbeitsbedingungen, die Ruhe und das entschleunigte Leben sind nur einige davon.


Schaut euch übrigens einmal einen Teil der Dokumentation „Where to Invade Next“ von Michael Moore an. Ab Minute 1:10:29 wird ein norwegisches Gefängnis gezeigt und man bekommt einen guten Eindruck davon, wie man hier in Norwegen miteinander umgeht – auch mit verurteilten Straftätern!


Ja, dann werde ich also am 23. Oktober, wenn das letzte Schiff der Saison in Eidfjord einfährt, meine gelbe Weste anziehen, meinen Tour-Guide-Ausweis umhängen und meine letzten Ausflüge leiten. 


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Anfang November werde ich erst einmal wieder Deutschland besuchen, habe aber schon wieder ein weiteres spannendes Abenteuer geplant.😉  Davon berichte ich Euch das nächste Mal.


Ich wünsche Euch allen einen schönen, bunten Herbst, Freude und Gesundheit und sende herzliche Grüße aus Norge.


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Gisela 🌺


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